Wortführer der „Jungreformatorischen Bewegung“


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Zu den Kirchenwahlen im Juli 1933 traten die hitlertreuen „Deutschen Christen“ mit einem antisemitischen Programm an. Bonhoeffer dagegen schloss sich der „Jungreformatorischen Bewegung“ an, die auf Wahrung des christlichen Bekenntnisses drang und eine Einführung des „Arierparagraphen“ innerhalb der Kirche bekämpfte.


Wir zeigen einen Bericht der „Jungen Kirche“, der rührigen Zeitschrift der „Jungreformatorischen Bewegung“, über einen Auftritt des jungen Studentenpfarrers in der Berliner Universität am 22. Juni 1933. Der Bericht gibt zu erkennen, dass Bonhoeffer eine Spaltung (Schisma) der evangelischen Kirche wegen des „Arierparagraphen“ für möglich hielt, denn einer Reichskirche, die dieses Gesetz übernehmen würde, könne man als Christ nicht angehören. Über eine Abspaltung müsse jedoch ein evangelisches Konzil entscheiden. Auch mahnte Bonhoeffer generell zu Brüderlichkeit mit den Schwachen im Glauben.


Bald zählte er zu den theologischen Vordenkern und fleißigsten Wortführern der jungreformatorischen Wahlliste „Evangelium und Kirche!“, aller ständigen Schikanen und Verbote zum Trotz. Der überwältigende Wahlsieg der „Deutschen Christen“ dank der massiven Unterstützung durch die NS-Propaganda brachte die „Jungreformatoren“ aber dazu, sich von der „verfehlten Frontbildung“ der Kirchenpolitik wieder zurückzuziehen und sich fortan auf missionarische Aufgaben zu konzentrieren.


Hierzu sollte ein „zeitgemäßes Bekenntnis“ über die evangelischen Teilkonfessionen hinweg die Grundlage bilden. Bonhoeffer ließ sich beurlauben, um in Bethel an diesem Text mitarbeiten zu können.


Quelle / Titel


  • © Foto: Tim Lorentzen

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