Eintritt in den politischen Widerstand


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Nach seiner Rückkehr aus New York begann Bonhoeffer, aktiv an der Verschwörung gegen Hitler mitzuwirken. Von zentraler Bedeutung wurde dabei sein Schwager und ehemaliger Schulkamerad Hans von Dohnanyi (1902–1945), der ihn schon zu einem früheren Zeitpunkt zum Mitwisser seiner Pläne gegen Hitler gemacht hatte.


Der Jurist war 1939 dem Amt Ausland der Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht zugewiesen worden. Dort gehörte er, gedeckt von seinem Vorgesetzten Hans Oster, bald zum Verschwörerkreis um Admiral Wilhelm Canaris, der den Geheimhaltungsgrundsatz der Spionage geschickt mit der Heimlichkeit politischer Umsturzvorbereitungen zu verknüpfen wusste. Der Oster-Dohnanyi-Kreis sollte verdeckte Auslandskontakte für die politische Widerstandsbewegung aufbauen.


Hier wurde nun auch Bonhoeffer eingesetzt, dessen ökumenische Beziehungen einen guten Vorwand boten, ihn unter der offiziellen Begründung kriegswichtiger Spionage zu ausländischen Gesprächspartnern zu schicken. Tatsächlich ging es aber darum, ihnen vom geplanten Umsturz zu berichten und die möglichen Reaktionen der Alliierten zu erkunden. So wurde Bonhoeffer als Doppelagent zu einem wichtigen Botschafter des militärischen Widerstands im Ausland.


Quelle / Titel


  • © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Bildnummer 10016391

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