Ablehnung des Nationalsozialismus


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Vor allem aber verurteilte Ina Gschlössl in ihrem Beitrag von 1932 die Vergötzung des eigenen Volkes, des germanischen Blutes und deren Konsequenzen. Wie 18 weitere Personen im Lager der Kritiker wandte sich Gschlössl entschieden gegen die nationalsozialistische Rassenlehre bzw. deren Rezeption in Theologie und Kirche:


Mit welch entsetzlichem, unmenschlichem Fanatismus wird der Judenhaß den Menschen beigebracht, man denke nur an Hitlers Buch, das in der Beziehung fast unüberbietbar sein dürfte, an die Parteiversammlungen, auf denen in unglaublicher Weise gehetzt wird und gedroht. … Würde man auch noch versuchen, dergleichen in großen Versammlungen als in der Hitze des Gefechts unterlaufen zu entschuldigen –, in einem Buch ist das nicht zu entschuldigen bei dem Führer einer Partei, die sich für die einzige Beschützerin des verfolgten Christentums hält. Wer heute hetzt, mit Gewalttat droht, der hat sich morgen mit der Schuld für Totschlag und alle Rohheit belastet. …


Was hat unsere evangelische Kirche zu erwarten, wenn sie in Blindheit gegen ihren Auftrag bedenkenlos all diese heidnisch-religiösen, politischen, weltlichen Strömungen ungefragt und unkritisiert in sich einmünden lässt? Doch eine schlimme Bedrohung ihrer christlichen Substanz, eine Verkürzung ihres tiefsten Gehalts, die nie und nimmer ausgeglichen oder gut gemacht werden kann.


Zusammenfassend hielt Gschlössl im Blick auf die Religiosität des Nationalsozialismus fest, dass dieser weder eine evangelische noch eine katholische Ausprägung aufweise, „sondern vielmehr als heidnische Naturreligion, aufgrund einer Theologie des Blutes, der Rassenzugehörigkeit“ anzusehen sei.


Quelle / Titel


  • © Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kirchl. Zeitgeschichte, München

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