Protestantismus und NS nach 1930


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Mit 18,3 Prozent der Wählerstimmen bei den Reichstagswahlen im September 1930 konnte die NSDAP 107 Reichstagsmandate erringen. Überproportionale Erfolge hatten die Nationalsozialisten in den mehrheitlich evangelischen Wahlkreisen, zumal die protestantischen Wähler an keine konfessionelle Partei gebunden waren.


Auch in den evangelischen Vereinen waren viele Nationalsozialisten aktiv. Evangelische Vikare und Theologiestudenten sympathisierten bereits früh in großer Zahl mit der NSDAP. Und auch unter der evangelischen Jugend stieß die „Bewegung“ auf viel Begeisterung. Im protestantischen Milieu verbreitete ideologische und theologische Überzeugungen ermöglichten den Nationalsozialisten diese positive Resonanz.


Am Zulauf für die Nationalsozialisten änderten auch halbherzige Beschlüsse der Kirchenleitungen nichts, mit denen man die NS-Bewegung im kirchlichen Bereich zu bändigen versuchte, etwa durch das Verbot der Teilnahme von SA-Formationen am Gottesdienst.


Quelle / Titel


  • In: Oberhessen marschiert. Ein Bildbericht über den Stand der nat.-soz. Bewegung Oberhessens. Gießen 1932, S. 14; © UB Gießen