Berliner Studienjahre


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Elisabeth Schmitz, Tochter eines reformierten, nach ihrer Aussage kirchlich-‚orthodoxen’ Hanauer Gymnasialprofessors, bestand im Jahr 1914 in Frankfurt am Main das Abitur. Anschließend studierte sie als eine von wenigen Frauen an den Universitäten Bonn und Berlin Germanistik, Geschichte und Evangelische Theologie.


Ihr Wertekosmos während der Studienjahre wurde bestimmt von liberalem Protestantismus, aufgeklärtem Humanismus und einem hohen Wissenschaftsethos. Zu ihren prägendsten Berliner Universitätslehrern wurden Adolf von Harnack und Friedrich Meinecke. Bei dem international renommierten liberalen Theologen Harnack fand sie auch ethisch-religiöse Orientierung. Seit 1917 gehörte sie seinem „Kirchengeschichtlichen Seminar“ an – wie später auch Dietrich Bonhoeffer.


Mit Harnacks Tochter Elisabet verband sie eine enge Freundschaft. Ein enges Schülerinnenverhältnis pflegte Schmitz auch zu dem Historiker Meinecke, bei dem sie 1920 zum Dr. phil. promovierte. In ihrer Dissertation analysierte sie die Aussagen des Generalfeldmarschalls und politischen Beraters Edwin von Manteuffel zur Politik des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV. während der Revolution von 1848. Sie ging der Frage nach, welchen Einfluss diese Aussagen auf die historischen Wertungen der königlichen Politik hatten.


Während ihrer Berliner Studienzeit wuchs Schmitz' politisches Interesse, insbesondere in den unruhigen Nachkriegsjahren zwischen 1918 und 1920. Im Kreis der „Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt“ führte sie intensive politische, kirchliche und vor allem theologische Diskussionen.


Quelle / Titel


  • © Bayerische Staatsbibliothek

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