Die Liberalen


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Die Vertreter der Liberalen Theologie wie Ernst Troeltsch, Martin Rade oder Martin Dibelius bejahten die demokratische Staatsform mit ihren neuzeitlichen Politikkategorien wie Parlamentarismus, Verfassung und Gewaltenteilung, die in den protestantischen Bevölkerungskreisen nur sehr bedingt öffentliche Zustimmung fanden.


Der mit der Weimarer Republik einhergehende gesellschaftliche und wirtschaftliche Modernisierungsschub wurde daher auch nur von den Liberalen Theologen begrüßt. Die große Mehrheit der evangelischen Gesellschaft sah darin vielmehr eine „diabolische“ Bedrohung. Politisch engagierten sich die Wortführer der Liberalen Theologie vornehmlich in der Deutschen Demokratischen Partei (DDP).


Doch waren diese, für die modernen gesellschaftlichen Strömungen offenen Liberalen Theologen in der Minderheit. Hatte ihr Plädoyer für eine Versöhnung von Christentum und moderner Kultur schon im wilhelminischen Kaiserreich fast nur im liberalen Bildungsbürgertum Resonanz gefunden, wurden sie durch Wahlrechtsänderungen in der Weimarer Zeit innerkirchlich gänzlich zu einer Minderheit.


Zugleich sprachen die jungen Theologen im Umkreis der „Theologie der Krisis“ das Verdikt über ihre kulturprotestantischen Väter. Mit Blick auf den Ersten Weltkrieg als Epochenschwelle erklärte etwa Friedrich Gogarten 1920: Heute sehen wir Eure Welt zu Grunde gehen.


Quelle / Titel


  • © Plakat: Universitätsbibliothek Heidelberg; © Foto: Universitätsarchiv Heidelberg, UAH Pos I 00588

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