Gegen den „Arierparagraphen“ in der Kirche


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Lohmeyer setzte auch nach Cohns erfolgter Flucht nach England seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus fort. Lohmeyers Studenten hörten im Sommersemester 1933 zu Beginn einer Vorlesung zur „Christologie des Neuen Testaments“ von ihm den Satz, der Nationalsozialismus sei ein jede freie Wissenschaft lähmender Ungeist.


Als Anfang Mai dann auf dem Breslauer Schlossplatz etwa 10.000 „deutschfeindliche“ Bücher zu einer „Feuerrede“ Bornhausens in Flammen aufgingen, stellte sich Lohmeyer in der Bibliothek des evangelisch-theologischen Seminars gegen die anstürmenden Studenten.


In Auseinandersetzung mit dem „Arierparagraphen“ beteiligte sich Lohmeyer im Spätsommer 1933 an der Eingabe an die Nationalsynode „Neues Testament und Rassenfrage“ und schickte an den Frankfurter Religionsphilosophen Martin Buber zwei Briefe, in denen er nicht nur Gerhard Kittels Buch „Die Judenfrage“ heftig angriff, sondern sich voller Scham von der deutschen evangelischen Theologie insgesamt distanzierte.


Im November erfolgte die Rektoratsübernahme durch den Nationalsozialisten Gustav Adolf Walz.


Quelle / Titel


  • Junge Kirche 1 (1933), 201–204 (©Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte, München)

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