Erneuter Appell zu einem öffentlichen Wort


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Vor dem Hintergrund der im September 1938 drohenden Kriegsgefahr schrieb Elisabeth Schmitz an den reformierten Pfarrer Wilhelm Niesel. Helmut Gollwitzer hatte ihr empfohlen, ihren Appell an dieses führende Mitglied der Bekennenden Kirche zu richten.


Schmitz bat Niesel eindringlich darum, dass die Bekennende Kirche zur Judenverfolgung ein Wort an die Gemeinden spreche. Es sei nicht mehr zu ertragen, daß die Kirche noch immer schweigt. Voll schlimmer Vorahnungen schrieb sie: Die Bekennende Kirche müsse von dem Weg der Sünde zurückrufen, ehe es zu spät ist. Denn was ein Krieg für die Behandlung der Juden in Deutschland bedeuten würde, ist nicht abzusehen.


Ein solches Wort müsse notfalls auch durch Unterschriften bekräftigt werden. Sie selbst war zu einer Unterschrift bereit – wohl ahnend, dass dies zumindest ihre Entlassung aus dem Schuldienst bedeutet hätte. Auch forderte sie die christliche Gemeinde dazu auf, den Verfolgten christlichen und jüdischen Glaubens praktische Hilfe zu leisten.


Quelle / Titel


  • © MPG-Archiv, III. Abt., Rep. 2, Nr. 18/3

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