Hans Asmussen


Hans Christian Asmussen wuchs als jüngstes Kind eines Schulleiters in Flensburg auf. Der Abiturient zog 1917 begeistert in den Krieg. 1919 bis 1921 studierte er Theologie in Kiel und Tübingen. Nach dem Examen wurde er Vikar und Hilfsprediger an der Flensburger Diakonissenanstalt, 1925 dann Pastor in Albersdorf/Dithmarschen, wo er erstmals direkt mit den Machenschaften der Nationalsozialisten konfrontiert wurde. Im Mai 1932 wurde er an die Hauptkirche in Altona (heute ein Bezirk von Hamburg) berufen. Nach einer Straßenschlacht zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten am 17. Juli 1932 („Altonaer Blutsonntag“) initiierte Asmussen das „Altonaer Bekenntnis“, das kurz vor Hitlers Machtübernahme im Januar 1933 erschien. Der Text gilt als Auftakt zum „Kirchenkampf“. Asmussen wurde ein theologischer Wortführer der Bekennenden Kirche, zunächst gegen die Kirchenpolitik der hitlertreuen Deutschen Christen. Darum galt er bald als politisch unzuverlässig. 1933 wurde er suspendiert, 1934 in den Ruhestand versetzt; später folgten immer wieder Repressalien und Verhaftungen: 1936 bis 1940 Reichsredeverbot, 1941 eine achtmonatige Gefangenschaft. Im Mai 1934 wirkte er neben Karl Barth und Thomas Breit an der Entstehung der „Barmer Theologischen Erklärung“ mit, die er abschließend kommentierte. Gleich danach wurde er in Bad Oeynhausen Leiter der Theologischen Abteilung der Bekenntnissynode. 1935 berief ihn der altpreußische Bruderrat als Gründungsleiter und Dozent zum Aufbau der „Kirchlichen Hochschule“ in Berlin-Dahlem, die sogleich verboten wurde. Die illegalen Kurse konnten bis 1941 durchgeführt werden. Parallel dazu war Asmussen Pfarrer in Berlin-Lichterfelde. Im Mai 1936 war er an der „Denkschrift der Zweiten Vorläufigen Kirchenleitung an Hitler“ beteiligt. 1941 konnte er als Sekretär eines Bremer Rüstungsbetriebs eingeschleust werden. Unter dieser Deckung konnte er ungehindert reisen und so die Kontakte zur Bekennenden Kirche aufrechterhalten. Seit 1942 hatte er Verbindung zum politischen Widerstand gegen Hitler. 1943 holte ihn Theophil Wurm als Pfarrer und Mitarbeiter nach Württemberg. Nach Kriegsende in den Rat der EKD und zugleich zum Präsidenten ihrer Kirchenkanzlei berufen, war er beteiligt an der „Stuttgarter Schulderklärung“ vom 18./19. Oktober 1945. Nachdem er 1949 bis 1955 als Propst von Kiel gewirkt hatte, verbrachte er den Ruhestand in Heidelberg und starb 1968 in Speyer.


zurück zur Person zurück zur Person