Georg Maus


Georg Maus war das älteste Kind von Pfarrer Anton Maus und dessen Ehefrau Philipine, geborene Engelhard. Nach einem sehr guten Abitur studierte er Theologie in Marburg, Göttingen sowie an der Theologischen Hochschule in Bethel. Da er auch im zweiten Anlauf das Examen nicht schaffte, wechselte er zum Lehramtsstudium mit den Fächern Theologie, Deutsch und Geschichte. Unterbrochen wurde sein Studium durch den Wehr- und anschließenden vierjährigen Kriegsdienst. 1920 legte er in Kiel erfolgreich die Lehramtsprüfung für Höhere Schulen ab.


Nachdem er 33-jährig 1921 auch die pädagogische Prüfung bestanden hatte, unterrichtete er elf Jahre lang an verschiedenen Schulen in Braunfels, Betzdorf, Köln-Mülheim, Wetzlar, Koblenz und Düsseldorf. 1936 erhielt er endlich eine feste Anstellung am Hindenburg-Realgymnasium in Wuppertal.


Zwar war Maus 1933 in den NS-Lehrerbund eingetreten, doch schon bald machte er seine Distanz zum Regime deutlich. So trat er 1934 in Düsseldorf-Benrath in die Bekennende Kirche ein und verließ 1939 aus Überzeugung den NS-Lehrerbund. Das Wort Gottes war ihm unbedingte Richtschnur seines Lebens. Nachdem er und seine Familie bei einem Luftangriff auf Wuppertal im Juni 1943 alles verloren hatten und auch das Gymnasium, an dem er unterrichtete, zerstört worden war, versetzte ihn die Schulverwaltung im September nach Idar-Oberstein.


Maus, der unfreundlich empfangen worden war, verbarg im Unterricht seine christliche Haltung keineswegs, sodass es immer wieder zu kritischen Situationen kam. Die Situation eskalierte, als er bei einer Diskussion über die Feindesliebe im Unterricht erklärte, dass diese sich auch auf die Engländer erstreckte, die deutsche Städte bombardierten. Maus wurde am 16. Mai 1944 im Unterricht verhaftet und zunächst in Koblenz verhört. Aufgrund der staatsanwaltlichen Untersuchung wurde er wegen Wehrkraftzersetzung angeklagt. Die Verhandlung gegen Maus fand vor dem Volksgerichtshof in Berlin statt. Er wurde am 23. November 1944 zu eher glimpflichen zwei Jahren Gefängnis verurteilt.


Aufgrund seines desolaten Gesundheitszustandes überlebte Maus die Haft nicht. Bei einem Transport von Berlin nach Dachau verstarb er am 14. Februar 1945 an Unterernährung und Auszehrung bei Hochstadt am Main.


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