Protest gegen die "Euthanasie"


  • 1tes Bild zum Dokument
    Bildlupe
  • 2tes Bild zum Dokument
    Bildlupe
  • 3tes Bild zum Dokument
    Bildlupe
  • 4tes Bild zum Dokument
    Bildlupe
  • 5tes Bild zum Dokument
    Bildlupe
  • 6tes Bild zum Dokument
    Bildlupe

Die Predigt vom 3. August 1941, die von Galen in der St. Lamberti Kirche zu Münster hielt, war die Antwort auf den nun auch im Rheinland und in Westfalen aufkommenden Klostersturm durch die Nationalsozialisten und das einsetzende "Euthanasieprogramm". Sie war die letzte der drei berühmtesten Predigten von Galens, die er am 13. und 20. Juli sowie am 3. August 1941 hielt und die wohl brisanteste.


Galen kritisierte darin scharf die Herabsetzung von geistig und körperlich Behinderten als sogenanntes „lebensunwertes Leben“ und die daraus resultierende Rechtfertigung der Nationalsozialisten für deren systematische Ermordung.


Private Abschriften, illegale Nachdrucke der Predigt sowie das Abwerfen von Flugblättern durch die Alliierten ermöglichten eine weite Verbreitung in ganz Deutschland. Den Predigten von Galens und dem daraus resultierenden Widerstand in der katholischen Bevölkerung ist es wohl zu verdanken, dass sich das nationalsozialistische Regime gezwungen sah, die sogenannte „Aktion T4“ zu unterbrechen und in anderer Form fortzuführen.


Nach den drei Predigten 1941 wurde gar die sofortige Verhaftung des Bischofs gefordert, da man in ihm eine dauerhafte Gefahr für die Verbreitung der nationalsozialistischen Propaganda befürchtete. Eine Festnahme Galens gab es jedoch nie.


Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass Joseph Goebbels Unruhen in der Münsteraner Bevölkerung fürchtete und deshalb das NS-Regime die Beseitigung von Galens auf die Zeit „nach dem Endsieg“ verschob. Galens Predigten wurden vom Ausland zu Kenntnis genommen, der amerikanische, britische und sowjetische Rundfunk nahm explizit darauf Bezug.


Quelle / Titel


  • © Bistumsarchiv Münster, Fremde Provenienzen, A 8

Verwandte Inhalte