Vaterländische Kundgebung


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Im Juni 1927 fand im ostpreußischen Königsberg der zweite offizielle Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Hier referierten der Erlanger Systematiker Paul Althaus (1888–1966) über „Kirche und Volkstum“ und der Staats- und Kirchenrechtler Wilhelm Kahl (1849–1932) über „Kirche und Vaterland“. Mit ihnen stießen zwei Generationen – Kahl war zu diesem Zeitpunkt fast 80 Jahre alt – sowie zwei theologisch-staatspolitische Denktraditionen aufeinander.


Die am Ende des Kirchentages mit großer Mehrheit verabschiedete Vaterländische Kundgebung nahm beide Positionen auf und versuchte, den konservativen Vaterlandsgedanken einschließlich seiner Forderung nach biblisch-lutherisch geforderter Staatsloyalität mit einem jungkonservativen, antirepublikanischen Volkstumsgedanken zu verbinden.


Sie entsprach damit teilweise der „nationalen Bewegung“, erregte aber aufgrund ihrer vorsichtigen Zustimmung zur Republik die Kritik nationalistischer Theologen. Sie wollten dem Satz: Sie [die Kirche] will, dass jedermann um des Wortes Gottes willen der staatlichen Ordnung untertan sei, nicht zustimmen.


Quelle / Titel


  • © Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte, München, KK B 355:2

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