Abschied von Pommern


  • 1tes Bild zum Dokument
    Bildlupe

Die Möglichkeit zu sozialer Arbeit bot sich, als Elisabeth von Thaddens Vater im Jahr 1920 überraschend wieder heiraten wollte. Im Hinblick auf ihren Abschied von Pommern schrieb sie wehmütig: …Und schließlich ist ja Heimat, Familie, Arbeit, Tradition nur Diesseitigkeit. Und ‚wenn uns die Form zum Scherben geschlagen wird‘, dann bleibt uns doch das beste! Aber man wird frieren ohne diese Form, ohne das Trieglaffkleid! Im immateriellen Sinne aber nahm sie es mit, das „Trieglaffkleid“, als Schutzschild gegen mancherlei Angriffe, als Rüstung für kommende Kämpfe.


Zunächst besuchte sie die überkonfessionelle Soziale Frauenschule von Alice Salomon in Berlin-Schöneberg. Zugute kam Elisabeth, dass sie bereits in Trieglaff Erfahrungen in der praktischen Fürsorge gemacht hatte, z. B. in der Kinderverschickung.


Sie legte ihr Examen als staatlich anerkannte Wohlfahrtspflegerin in einem Übergangskurs ab. Während des Sommers arbeitete sie – auf Vermittlung der Referentin im badischen Innenministerium Marie Baum – 1921 in dem Kinderdorf Heuberg zunächst als evangelische Erziehungsleiterin, 1924 als Wirtschaftsleiterin, 1925 wechselte sie an die Internatsschule Salem am Bodensee. Dort kam sie in Berührung mit der Reformpädagogik, die der Leiter des Internats, Kurt Hahn, vertrat.


Quelle / Titel


  • © Privatarchiv Rudolf von Thadden, Göttingen