Elisabeth von Thadden als Schulleiterin


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1927 verwirklichte Elisabeth von Thadden ihren Wunsch, eine Internatsschule auf ausgeprägt christlicher Grundlage zu gründen. Zu Ostern eröffnete sie den Schulbetrieb im Schloss Wieblingen, in der Nähe von Heidelberg. 1928 wurde unter dem Namen „Evangelisches Landerziehungsheim für Mädchen, Schloss Wieblingen“ ein eingetragener Verein gegründet. Bei dem Verein und dessen Vorstand stand die Verbindung zur Inneren Mission und zur badischen Landeskirche im Vordergrund. Ihr Schulprogramm war weniger am sozialreformerischen Konzept von Salem ausgerichtet als am evangelischen Glauben. Im Vordergrund stand für sie die Erziehung zum klaren evangelischen Bewusstsein.


Bei Kriegsbeginn 1939 sorgte sich Thadden wegen der Grenznähe zu Frankreich um ihre Schülerinnen und die Schule, außerdem sollte das Landerziehungsheim als Lazarett beschlagnahmt werden. Sie verlegte deshalb im Herbst Teile des Internats in das Hotel Simson in Tutzing am Starnberger See.


Bereits hier geriet sie durch die Denunziation einer Schülerin, Tochter der „Ortsfrauenschaftsleiterin“, in das Visier von Kultusministerium und Gestapo. Anfragen und Verhöre mehrten sich. Nachdem das bayerische Kultusministerium die Genehmigung zur gastweisen Unterbringung in Bayern am 26. Februar 1941 entzogen hatte, kehrte Thadden im April nach Baden zurück. Eine Verfügung des badischen Unterrichtsministeriums vom 14. Mai 1941 brachte das endgültige Aus für die Schule. Damit wurde ihr die Führung des Landerziehungsheims untersagt, da dieses Unterrichtsunternehmen keine ausreichende Gewähr für eine nationalsozialistisch ausgerichtete Erziehung der Jugend bietet.


Quelle / Titel


  • © Archiv der Elisabeth von Thadden-Schule, Heidelberg-Wieblingen