Mitglied der Bekennenden Kirche


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Seit 1935 war der Heidelberger Stadtpfarrer Hermann Maas, bekannt als „Judenfreund“, Hausseelsorger in Wieblingen. Er war es auch, der die Beitrittserklärung von Thaddens zur Bekennenden Kirche am 1. November 1934 unterzeichnete. Gleich ihm setzte sich von Thadden für jüdische Mitbürger und Mitbürgerinnen ein und versuchte, diesen zu helfen. Durch die persönliche Auswahl der Pfarrer für die Schule wollte sie sicherstellen, dass nach 1933 deutsch-christliches Gedankengut vom Religions- und Konfirmationsunterricht ferngehalten würde.


Auch nach der Wieblinger Zeit verkehrte von Thadden in Berlin regelmäßig in den Kreisen der Bekennenden Kirche und nahm an Bibelstunden mit Pfarrer Gerhard Jacobi teil.


Die Vortragsabende mit prominenten Vertretern der Bekennenden Kirche oder dem katholischen Theologen Romano Guardini, mit Elly Heuss-Knapp oder Gertrud Bäumer wurden Ende 1942 von der Gestapo verboten. In dieser Zeit knüpfte von Thadden auch Kontakt zum Leiter der Una-Sancta-Bewegung, dem 1944 hingerichteten Freiburger Diözesanpriester Max Josef Metzger und zu dem Kreis um die Diplomatenwitwe Hanna Solf, ohne selbst eine aktive Opposition zu betreiben. Im Prozess vor dem Volksgerichtshof bekannte sie, dass sie vor allem als Anhängerin der Bekennenden Kirche in einen Gegensatz zum Nationalsozialismus gekommen sei.


Quelle / Titel


  • © Archiv der Evangelischen Stadtmission Heidelberg e. V.

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