Das Ehepaar Krakauer im Pfarrhaus Köngen


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Das Pfarrhaus in Köngen im Neckartal muss zu Zeiten des Pfarrerehepaars Eugen und Johanna Stöffler ein besonders gastfreundliches Haus gewesen sein. Max Krakauer und seine Frau Ines waren während ihrer Flucht gleich drei Mal dort untergekommen, vom 9. bis 23. August und vom 4. bis 10. Oktober 1943 sowie am 13. Oktober 1944. Krakauer hat die beiden als besonders liebenswert beschrieben:


Pfarrer Stöffler war ein Mann, den nichts aus seiner heiteren Ruhe bringen konnte, auch nicht die Aussicht, wegen Beherbergung von Juden ins Konzentrationslager zu kommen – und wir waren nicht die ersten in seinem Hause. Es hätte keine noch so gefährliche Situation geben können, die er nicht zu bagatellisieren verstand, wenigstens uns gegenüber, wenn er innerlich auch manchmal anders gedacht haben mochte.


Und seine Frau – eine der edelsten Erscheinungen in der Gemeinde der Barmherzigen, die wir durchwanderten. Eine Frau mit einem kranken Herzen, von dem sie jedoch nichts wissen oder hören wollte, einem Gemüt, unerschöpflich in seiner Güte, und einem unübertrefflichen Einfühlungsvermögen in die Schicksale und Nöte anderer Menschen. Und im Pfarrhaus von Köngen gab es anscheinend immer Gäste, die in Not waren. Je größer die Zahl derer war, für die sie sorgte, desto liebenswürdiger wurde sie; wir haben diese wunderbare Frau nie heftig werden sehen (Krakauer, Lichter, 84).


Quelle / Titel


  • © Foto: Franz Träger, Köngen

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