Beate Steckhan bei den Pfarrfamilien Gölz und Stöffler


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Max und Ines Krakauer waren nicht die einzigen, mit gefälschten Papieren ausgestatteten jüdischen Flüchtlinge, die im Pfarrhaus von Köngen jeweils für kurze Zeit Zuflucht fanden. Eine von ihnen war die Berliner Fürsorgerin Beate Steckhan, geb. Hecht.


Ihr Mann war im Ersten Weltkrieg als Offizier gefallen. Als im Februar 1942 in Berlin ihre Deportation in eines der Vernichtungslager anstand, nahm die Gestapo davon Abstand, nachdem sie vom Schicksal ihres „arischen“ Mannes gehört hatte. Dies wiederholte sich ein zweites Mal im August 1942. Ein drittes Mal wäre es vermutlich nicht mehr gut gegangen, darum überredeten sie Freunde aus der Bekennenden Kirche, sich einen gefälschten Ausweis geben zu lassen und unterzutauchen.


So kam sie zunächst zur Pfarrfamilie Richard und Hildegard Gölz in Wankheim bei Tübingen. Richard Gölz war ein bekannter Kirchenmusiker und Mitglied der Kirchlich-theologischen Sozietät in Württemberg. Wie das Ehepaar Stöffler, so beherbergte auch das Ehepaar Gölz mehrere Juden mit falscher Identität. Nach einer Denunziation wurde Richard Gölz am 26. Dezember 1944 von der Gestapo verhaftet und bis Kriegsende in das KZ Welzheim verbracht.


Auch Beate Steckhan wechselte während ihrer Zeit als Illegale häufig das Quartier; so wurde sie auch für einige Zeit von Familie Stöffler in Köngen beherbergt. Allerdings wurde Frau Steckhan schließlich unter ihrem Decknamen Edith Juckeling von der Gestapo gesucht. Da es ihr jedoch gelang, sich eine neue falsche Identität zuzulegen, und sie immer wieder offene Türen – auch in Baden, Bayern oder in Brandenburg – fand, konnte sie überleben.


Quelle / Titel


  • © Foto: Privatbesitz Heiner Gölz

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