Späte Ehrung


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Am 15. Dezember 1946 schrieb der befreundete Kunsthistoriker Kurt Theodor an Elisabeth Schmitz: Wenn es mehr mutige Menschen wie Dich gegeben hätte, hätten wir wahrscheinlich nicht das Schlimmste auskosten müssen. Du bist zwar kein Opfer, aber ein Vorbild, und jeder Ehrung und Bevorzugung vor vielen anderen würdig! (zit. nach: H. Erhart, Staritz, 214). Es sollte lange dauern, bis Elisabeth Schmitz diese Ehrung zuteil wurde. In den Deutungskämpfen um den „Kirchenkampf“ schien es für die liberale Protestantin keinen Platz zu geben.


Nachdem Wilhelm Niemöller die Denkschrift „Zur Lage der deutschen Nichtarier“ fälschlich Marga Meusel zugeordnet hatte, wurde erst im Jahr 1999 die Autorinnenschaft von Elisabeth Schmitz durch die Pfarrerin und Schmitz-Schülerin Dietgard Meyer nachgewiesen. Erst seit dieser Zeit wird Schmitz in der Wissenschaft und Öffentlichkeit stärker wahrgenommen.


Im Jahr 2005 errichteten die Stadt Hanau und die Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck einen Gedenkstein an ihrem Grab.


Im November 2011 erhielt Schmitz von der Kommission der "Yad Vashem-Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust" den Titel "Gerechte unter den Völkern" verliehen.


Aus Anlass ihres 125. Geburtstages wurde am 24. August 2018 am Haus Auguststraße 82 in Berlin, in dem Elisabeth Schmitz von 1915 bis 1933 wohnte, eine Gedenktafel angebracht.


Schmitz' Denkschrift zählt heute zu Recht zu den wichtigsten Zeugnissen der Solidarität mit den verfolgten Juden während der NS-Zeit.


Quelle / Titel


  • Reinhard Dietrich, gemeinfrei

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