Fluchtroute Nord: In Pommern


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Nach sechs Stationen in Berlin machten sich Herr und Frau Krakauer am 9. März 1943 vom Stettiner Bahnhof in Berlin aus auf den Weg nach Wusterhausen bei Köslin. In der Gegend von Köslin, Stargardt und Stettin fanden sich Pfarrhäuser, aber auch ein Arzthaushalt oder eine Bauernfamilie, wo die Krakauers teils für wenige Tage, teils für bis zu drei Wochen untertauchen konnten.


Insgesamt fanden sie bei 13 verschiedenen Gastgebern für die nächsten viereinhalb Monate Unterschlupf und wechselten in dieser Zeit 22-mal das Quartier. Ermöglicht wurde ihr Aufenthalt auch dadurch, dass Bauern durch Überlassen von Lebensmitteln behilflich waren. „Spiritus Rector“ der Hilfsaktion und engagiert bei der Suche nach Gastgebern war Pfarrer Karl-Heinrich Reimer aus Naseband.


Die Helfer waren sich der Gefahren durchaus bewusst, eine Frau antwortete jedoch: Wenn mir Christus so bedrängte Menschen in mein Haus schickt, so muss ich sie aufnehmen, ganz gleich, welche Folgen das für mich hat (Krakauer, Lichter im Dunkel, 42).


Nachdem immer mehr Bombengeschädigte von Rhein und Ruhr auch nach Pommern eingewiesen wurden, wurde die Suche nach Unterkünften immer schwieriger, sodass Familie Krakauer am 28. Juli 1943 nach Berlin zurückkehren musste.


Quelle / Titel


  • Krakauer, Lichter im Dunkel, 48f. © Calwer Verlag, Stuttgart