Gerhard Krause


Pfarrer Gerhard Krause wurde als Sohn des Zingster Pfarrers Rudolf Krause am 20. Juni 1887 in Zingst geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Greifswalder Gymnasiums studierte er Theologie in Jena, Marburg, Berlin und Greifswald. Nach dem Ersten Theologischen Examen 1910 wirkte er für zwei Jahre als Hauslehrer, ehe er als Kandidat in das Domstift Berlin aufgenommen wurde. 1914 legte er – nach Ableistung des Wehrdienstes – das Zweite Theologische Examen ab. Nach einer kurzen Zeit als Hilfsprediger in Stettin-Züllchow wurde er als Feldprediger eingezogen. 1917 vermählte sich Krause mit Alice Jantzen; der Ehe entstammten zwei Kinder.


1919 wurde Krause Pastor in Buslar, 1934 übernahm er die Pfarrstelle seines Vaters in Zingst. Schon bald geriet Krause mit den Nationalsozialisten in Konflikt. Mit geprägt durch Begegnungen mit Dietrich Bonhoeffer, der ab Frühjahr 1935 auf dem Zingsthof ein Predigerseminar der Bekennenden Kirche leitete, stellte sich Krause auf öffentlichen Ausspracheabenden gegen Äußerungen durch NS-Funktionsträger zu christlichem Glauben und Kirche. Seine Haltung brachte ihm Verhöre durch die Gestapo und ein generelles Misstrauen seitens der örtlichen Parteigrößen ein.


Seine auch öffentlich bekannte Ablehnung des Nationalsozialismus führte schließlich 1944 zu seiner Verhaftung. In Damgarten, wo Krause vertretungsweise tätig war, sagte er im Konfirmandenunterricht, dass man nicht an Gott und an Hitler glauben könne, auch soll er die Jugendweihe der NSDAP als eine Nachäffung der christlichen Konfirmation bezeichnet haben. Krause wurde daraufhin denunziert und am 16. November 1944 schließlich vor dem Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung angeklagt und zum Tode verurteilt. Doch die Prozessunterlagen verbrannten und konnten bis zum Kriegsende nicht wieder rekonstruiert werden. Das war sein Glück. Krause kam im Mai 1945 frei, doch hatte er unter den Folgen der Gefangenschaft so schwer gelitten, dass er zum 1. Januar 1950 in den Ruhestand versetzt wurde. Krause starb am 30. November 1950 in Zingst.


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