Karl Immer


Karl Immer wuchs als Sohn des Pfarrers Eduard Immer in Manslagt auf und studierte Theologie in Basel, Halle, Tübingen und Marburg. Nach seinem Vikariat in Rekum/Ostfriesland übernahm er in Rysum seine erste Pfarrstelle, wo er Tabea Smidt, Lehrerin an der Kreisschule, kennen lernte und am 1. Mai 1914 heiratete. 1925 wechselte er zum Neukirchener Erziehungsverein. Mit der Herausgabe des „Jugendfreund“ bewies er hier erstmals seine publizistische Fähigkeit, die ihm später den Beinamen der „Pressebischof der Bekennenden Kirche“eintragen sollte.


1927 übernahm Karl Immer in der reformierten Gemeinde Barmen-Gemarkeeine Pfarrstelle. Gestützt von einem solidarischen Kollegenkreis und einem ebenso zuverlässigen Presbyterium setzte er entscheidende Impulse, so dass sich diese Gemeinde zu einem Zentrum des Widerstands gegen die Veränderungen in der Evangelischen Kirche entwickelte. Im Herbst 1933 rief er zur Gründung einer Bruderschaft reformierter Prediger auf, dem Zusammenschluss „Coetus reformierter Prediger“. Wesentliche Initiativen – auch korrigierende Hinweise – kamen von Karl Barth, der enge Beziehungen zu den Mitgliedern des Kreises und zu Karl Immer pflegte.


Vor allem Immers Initiative ist es zu verdanken, dass sowohl die „Erste Freie Reformierte Synode“ im Januar 1934 als auch die Bekenntnissynode im Mai 1934 in Barmen abgehalten wurden. Die von ihm herausgegebenen Berichte der Synoden fanden weite Verbreitung. Er gehörte zu der radikalen Gruppe innerhalb der Bekennenden Kirche, die sich gegen jedes Kompromissangebot in den eigenen Reihen und seitens der Reichskirche wehrte.


1937 wurde Immer verhaftet und erlitt im Berliner Gefängnis einen Schlaganfall, von dem er sich nicht wieder vollständig erholte. Er starb bei einem Erholungsaufenthalt in Bad Meinberg am 6. Juni 1944.


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