Johannes Koch


Johannes Koch wuchs in einem protestantisch-preußischen Elternhaus auf. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und studierte anschließend Theologie. Dabei machte er Bekanntschaft mit den Schriften von Karl Barth. Politisch tendierte Koch während der Weimarer Zeit zur Sozialdemokratie. Ab 1927 war er als Pfarrer in der ländlichen Doppelgemeinde Oberwetz und Griedelbach im Kreis Wetzlar, Synode Braunfels der Rheinischen Kirche, tätig. Im Jahr 1934 schloss er sich der Rheinischen Pfarrerbruderschaft an. Mit dem Eintreten für die Bekennende Kirche begannen für ihn die Konflikte in seinen Gemeinden. Immer wieder wurde er in den Folgejahren von den beiden Bürgermeistern und den beiden Dorflehrern denunziert. Auf Geheiß der Gestapo wurden Kochs Tätigkeit und Äußerungen seit Anfang 1935 von der Landespolizei beobachtet. Koch ließ sich jedoch nicht einschüchtern: So übte er Kritik an der zügellosen Judenhetze und gab bei der Reichstagswahl 1936 einen ungültigen Stimmzettel ab. 1938 zählte Koch zu den wenigen Pfarrern, die den „Führereid“ nachhaltig verweigerten. Ein Jahr später wurden ihm die staatlichen Pfarrbesoldungszuschüsse gesperrt. 1939 und 1940 leistete Koch Dienst in der Wehrmacht und kritisierte zugleich eine protestantische Kriegstheologie, die zu religiösem Nationalismus neigte. Nach seiner Entlassung aus der Wehrmacht wegen Unabkömmlichkeit war er in Oberwetz erneuten Schikanen durch Parteimitglieder ausgesetzt. 1941 übernahm er kommissarisch das Pfarramt in Gruiten. Eine ordentliche Berufung blieb aus, da sich Koch weiterhin weigerte, den Treueid abzulegen. Erst 1946 erhielt Koch wieder ein ordentliches Pfarramt in Unterbarmen. Von 1957 bis 1965 war er als Pfarrer in Schenkenschanz-Keeken tätig.


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