Martin Niemöller


Martin Niemöller wurde am 14. Januar 1892 in Lippstadt geboren. Er wuchs in einem Pfarrhaus auf. 1910 schlug er eine Offizierslaufbahn in der kaiserlichen Marine ein. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Marineoffizier teil, zuletzt als U-Boot-Kommandant. 1919 begann er zunächst eine Landwirtschaftslehre, wechselte dann aber zu einem Theologiestudium. Im selben Jahr heiratete er Else Bremer. Während seines Studiums in Münster betätigte er sich aktiv als völkisch-nationaler Studentenpolitiker (B. Ziemann, Niemöller, 209). 1923 wurde er Geschäftsführer der westfälischen Inneren Mission in Münster und 1931 Pfarrer in Berlin-Dahlem. Seit 1933 war er Mitbegründer, führendes Mitglied und kompromissloser Verfechter der Bekennenden Kirche. 1937 wurde er wegen staatsabträglicher Äußerungen und Störung des inneren Friedens verhaftet. 1938 ließ Hitler ihn als seinen persönlichen Gefangenen ins Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppen. 1941 wurde er in das Konzentrationslager Dachau verlegt. Während seiner Konzentrationslagerhaft genoss Niemöller hohes Ansehen im Ausland und galt als die Symbolfigur des Widerstands gegen Hitler schlechthin. 1945 wurde er kurz vor der Erschießung durch ein SS-Kommando in Südtirol befreit. Nach Kriegsende war er von 1945 bis 1956 Leiter des Kirchlichen Außenamts der Evangelischen Kirche in Deutschland und von 1947 bis 1964 Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Außerdem hatte er zahlreiche ökumenische Ämter inne. Niemöller kritisierte scharf die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und die Wiederbewaffnungspolitik der Bundesregierung unter Konrad Adenauer. Der ehemalige U-Boot-Kommandant wandelte sich zum radikalen Pazifisten und Gegner der Atombewaffnung. 1958 nahm er am ersten Ostermarsch in England teil und wurde aktives Mitglied der deutschen Friedensbewegung. Niemöller starb am 6. März 1984 in Wiesbaden.


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