Volksmissionar Kasenzer wird verhaftet


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Ernst Kasenzer war als Volksmissionar tätig, sein Verkündigungsdienst war pietistisch geprägt. In dieser Christusbindung wurzelte seine Verweigerung gegenüber dem Hitlerkult. Die Unterlassung des Hitlergrußes war vermutlich der Grund seiner Verhaftung und schließlich Verschleppung ins Konzentrationslager.


Ernst Kasenzer wurde am 19. Juni 1891 in Skungirren, Kreis Insterburg geboren. Er erlernte den Beruf eines Kaufmanns. In der Evangelisation erkannte er aber seine eigentliche Lebensaufgabe. Als Evangelist war er zehn Jahre in Westfalen tätig, aber ohne kirchliche Anstellung. Er war Mitglied der Bekennenden Kirche. Um sich die volle Freiheit seiner Tätigkeit zu erhalten, verweigerte er amtliche Registrierungen (Arbeitsbuch etc.). Als er in Wenigensömmern in zweiter Ehe am 1. Oktober 1939 Hanna Müller, die Tochter des dortigen Pfarrers heiratete, bemühte er sich um die Beauftragung mit pfarramtlichen Diensten. 1940 und 1942 kamen ihre zwei Töchter zur Welt.


Kriegsbedingt wurde die Gemeinde 1941 vakant. Kasenzer erhielt den Auftrag für den Verkündigungsdienst in Gottesdienst und Konfirmandenunterricht. Wegen des Mangels an theologischer Ausbildung und entstehenden Differenzen in den Gemeinden lehnte jedoch der zuständige Superintendent Wilhelm Ehlert eine feste Anstellung im Pfarramt ab.
Kasenzer weigerte sich, sich amtsärztlich für die Aufgaben des Luftschutzes untersuchen zu lassen. Deshalb wurde er am 5. März 1942 der Polizei in Weimar zugeführt.


Quelle / Titel


  • © Lydia Möller

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