Greiffenhagen, Barmen, Bremer Bekenntnisgemeinde


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Vom 29. bis 31. Mai 1934 nahm Gustav Greiffenhagen als einziger Bremer an der 1. Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche in Wuppertal-Barmen teil. Er vertrat seinen verhinderten Kollegen Friedrich Denkhaus aus der Immanuel-Gemeinde und gehörte nach der Barmer Synode dem Reichsbruderrat an. Nach seiner Rückkehr nach Bremen wollte er am 4. Juni seinen Bericht über die Synode in der Gemeinde Unser Lieben Frauen halten, doch der Vortrag wurde wegen Erörterung kirchenpolitischer Fragen verboten. So zogen rund 200 Menschen vom Bremer Liebfrauenkirchhof zur nicht weit entfernten Kohlhökerstraße, wo der Bauherr der Gemeinde Unser Lieben Frauen, Dr. Karl Stoevesandt, im Haus Nummer 56 wohnte. Nach Augenzeugenberichten saßen und standen die Menschen in Zimmern, auf Treppen und Fluren und lauschten dem Bericht Greiffenhagens. Diese denkwürdige Versammlung wurde zur Geburtsstunde der Bremer Bekenntnisgemeinden.


Gemeinsam mit den ebenfalls NS-kritischen Lehrerinnen Magdalene Thimme (1880–1951) und Elisabeth Forck (1897–1988) gehörte Greiffenhagen auch dem Bremer Landesbruderrat an, verließ diesen allerdings bereits 1936 mit der Begründung, man sei dort gegenüber nationalsozialistischen Forderungen zu kompromissbereit. Sein entschiedenes Nein zu den Machenschaften des illegitimen Bremer Bischofs Heinrich Weidemann (1895–1976) und der Deutschen Christen trugen ihm Verhöre, Gestapobesuche und Bespitzelung ein.


Auch der Gemeindebezirk St. Stephani-Süd verweigerte sich den Deutschen Christen. Er wählte den Weg in den Untergrund. Gottesdienste, Bibelstunden und Konfirmandenunterricht fanden an wechselnden Orten statt. Bibeln, Gesangbücher und Abendmahlsgerät, auf einem Handwagen verpackt, bildeten die mobile Ausrüstung, Kollekten wurden sicher versteckt. Die damalige Gemeindehelferin Magdalene Groot-Stoevesandt (1915–1977) hat die Ereignisse dieser Zeit in einer kleinen Broschüre mit dem Titel „Wüstenwanderung“ festgehalten.


Quelle / Titel


  • © 1: EZA Berlin 619/8; 2: Gemeinde St. Stephani Bremen, Akte Gustav Greiffenhagen (Archiv der Bremischen Evangelischen Kirche)

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