Die Flucht der Kinder


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Sowohl für ihr Selbstverständnis als auch unter dem Aspekt christlichen Zeugnisses waren der Betrieb einer eigenen privaten Volks- und Mittelschule und die sozialpädagogische Kinderarbeit für die Gemeinschaft des Bruderhofes auf der Rhön von großer Bedeutung. Darüber hinaus war dieser Arbeitsbereich auch für ihre wirtschaftliche Existenz wichtig.


Im Laufe des Jahres 1933 zeichnete sich immer stärker ab, dass die neue Regierung diese Form christlichen Zeugnisses nicht länger dulden wollte. Bei Schulvisitationen fiel auf, wie wenig die Kinder im Sinne der neuen Staatsideologie unterrichtet waren. Am 22. November 1933 beantragte die Gemeinschaft daher die Zuweisung einer Lehrkraft, die in der Lage sei, im Sinne von Partei und Regierung zu unterrichten. Wahrscheinlich wollten sie Zeit gewinnen, um die schon angedachte Ausreise der schulpflichtigen Kinder vorbereiten zu können.


Als die Auflösungsverfügung bezüglich der Volks- und Mittelschule vom 29. Dezember 1933 eintraf, waren bereits keine schulpflichtigen Kinder mehr auf dem Bruderhof. In einem Kinderferienheim in Trogen im Appenzeller Land in der Schweiz war ein vorläufiger Aufenthalt gefunden worden. Im Laufe des Jahres 1934 konnte dann als Tochterbruderhof der sogenannte „Almbruderhof“ in Liechtenstein gegründet und die Kinderarbeit dort fortgeführt werden.







Quelle / Titel


  • © 1+2: Bruderhof Historical Archive, Walden, NY, USA

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