Pressebischof der Bekennenden Kirche


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Mit einer Klage – die theologische Ahnungslosigkeit und charakterliche Brüchigkeit (J. Beckmann, Karl Immer, S. 3) der Pastorenschaft sei beschämend – rief Karl Immer im September 1933 zur Gründung einer reformierten Bruderschaft auf. Aus diesen Anfängen formierte sich – parallel und unabhängig von dem bekannten Pfarrernotbund unter Martin Niemöller – ein wachsender Kreis von Predigern und Ältesten, die von Karl Immer mit Rundbriefen und zusätzlich auf Tagungen und Rüstzeiten deutschlandweit über das Geschehen des Kirchenkampfes aufgeklärt und informiert wurden.


1936, nach dem Verbot der Zeitschrift „Unter dem Wort“, die Karl Immer 1933 gemeinsam mit Klugkist Hesse, Pfarrer der reformierten Gemeinde in Wuppertal-Elberfeld, gegründet hatte, blieben die Coetusbriefe mit den freimütigen Berichten ein wichtiges Mittel im Kirchenkampf und sorgten für den Zusammenhalt der verstreut agierenden Pfarrer der Bekennenden Kirche. Um der wiederholten Beschlagnahmung durch die Gestapo zu entgehen, griff Karl Immer zu lateinischen Texten, die in diesem Fall wie eine Geheimsprache wirkten. Seine nicht ernst gemeinte Anonymisierung, mit „Carolus Semper“oder „Erhardus Molitor“zu unterzeichnen, führte zu Nachfragen bei der Gestapo, wer Carolus Sempersei. Kommentare von Karl Barth wurden als Auszüge „aus St. Alban“ getarnt.


Quelle / Titel


  • © KKA Wuppertal, Best I 15, 98; I 16, 68

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