Appell an Kirchenpräsident Wurm


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Umfrid ließ sich durch die ablehnende Reaktion des Evangelischen Oberkirchenrats Stuttgart nicht entmutigen. Zusammen mit zwei Studienfreunden, Rudolf Daur und Fritz Pfäfflin, verschickte er Ende April 1933 eine Eingabe an Kirchenpräsident Theophil Wurm. Die drei „Köngener“ forderten die „Führung der evangelischen Kirche in Württemberg“ u. a. dazu auf, zur massiven Judenverfolgung nicht länger zu schweigen: Wir sehen die furchtbar drohende Verwirrung alles Rechtsbewusstseins, das Überhandnehmen der Angeberei und der Befriedigung persönlicher Rachebedürfnisse; wir sehen die Gefahr einer völligen Verschüttung der evangelischen Botschaft vor Augen, wenn nicht der völkischen Erhebung gesteuert und der christlichen Barmherzigkeit Raum gegeben wird im Sinne des Samariters, der sich dessen annahm, der unter die Mörder gefallen war.


Das von der Kirchenleitung gewünschte öffentlich gesprochene Wort blieb jedoch aus.


Quelle / Titel


  • © Zitiert nach: E. Röhm/J. Thierfelder, Juden 1, 372–376 (Calwer-Verlag, Stuttgart)

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