„Christentum und Faschismus sind unvereinbar!“


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In einem offenen Brief unter dem Titel „Bergpredigt und Politik“, abgedruckt in der Ausgabe vom 17. April 1932 des vom Bund der Religiösen Sozialisten herausgegebenen „Sonntagsblattes des arbeitenden Volkes“, wandte sich Pfarrer Gotthilf Schenkel öffentlich gegen den überzeugten Nationalsozialisten und Deutschen Christen Pfarrer Otto Schäffer (1874–1945) aus Höfen an der Enz. Schäffer hatte zuvor auf einem Vortragsabend der NSDAP über das Thema „Christentum und Nationalsozialismus“ gesprochen.


Schenkel, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Briefes, der hier im Ausschnitt wiedergegeben wird, Vorsitzender des Bundes der Religiösen Sozialisten Württembergs und Schriftleiter des Sonntagsblattes, warnte eindrücklich vor einer Judenverfolgung: Hitler aber und seine ganze Bewegung tragen die unauslöschliche Schuld der bewußten Aussaat des Hasses: blinder Haß gegen die Juden, – wobei selbst junge Theologen miteinstimmen in den Ruf ‚Juda verrecke!‘ – bis aus dem Haß Friedhofschändungen und vielleicht Judenmorde hervorgehen wie im finstersten Mittelalter.


Dem Nationalsozialismus stellte Schenkel im letzten Abschnitt des Briefes die gemeinsamen Ziele des Christentums und des Sozialismus gegenüber. Christentum und Faschismus waren für Schenkel und die Religiösen Sozialisten unvereinbar.


Quelle / Titel


  • © Landeskirchliches Archiv Stuttgart, D 1, 28,6