Mergenthaler degradiert Gengnagel


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Der von Ludwig Gengnagel an seinen Bezirkschulrat erstattete Bericht vom 14. Juli 1937 wurde vom Schulrat an das Kultministerium weitergeleitet. Am 2. September 1937 reagierte Kultminister Christian Mergenthaler auf Gengnagels fehlende Bereitschaft, seinen Erlass umzusetzen mit einem Bescheid, in welchem seine Degradierung angeordnet wurde. Ohne Anhörung wurde Gengnagel von seinem Posten als Schulleiter der Herbert Norkus-Schule in Ludwigsburg enthoben und mit einer Hauptlehrerstelle in Ludwigsburg betraut. Begründet wurde dieser Schritt mit der mangelnden Fähigkeit und Bereitschaft Gengnagels bei der inneren Umgestaltung des Schulunterrichts aus dem Geiste der nationalsozialistischen Weltanschauung aktiv mitzuwirken und darin seine Lehrer zu führen.


Gengnagels couragiertes Bestehen auf einem biblischen Unterricht, der das Alte und Neue Testament zum Inhalt hatte, und damit einhergehend sein Zurückweisen des staatlichen Eingriffs in die Belange des Religionsunterrichts, war ein Angriff auf den totalitären Anspruch und stand im Widerspruch zur antisemitischen Ideologie des nationalsozialistischen Regimes.


Quelle / Titel


  • © Marianne Gengnagel, Stuttgart

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