Kirchliche Jugend und Bekennende Kirche


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In Köln ging Georg Fritze 1936 gegen die vom Presbyterium willfährig vollzogene Einordnung der evangelischen Jugendarbeit in die „Hitler-Jugend“ vor. Zusammen mit dem Christlichen Verein Junger Männer weigerte er sich, entsprechende Richtlinien zu befolgen. Das Presbyterium reagierte mit der Sperrung von Räumen. Fritze erklärte: Die Forderung, daß die gesamte kirchliche Jugendarbeit im Geist der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft zu geschehen habe, ist mit der Heiligen Schrift und mit den Bekenntnissen unserer Kirche unvereinbar; zwar sei Gehorsam dem Staat gegenüber gefordert, nicht aber das Eintreten für eine bestimmte Staatsidee oder -form im Gegensatz zu anderen Staatsideen und Staatsformen (zitiert nach H. Prolingheuer, Pfarrer, 119f). Empört über seine bewußte Störung der Ordnung der Gemeinde legte ihm das Presbyterium – erfolglos – nahe, sich einen anderen Wirkungskreis zu suchen.


Fritze engagierte sich auf Seiten der Bekennenden Kirche, was in Köln bei einem von Deutschen Christen dominierten Presbyterium bald zu weiteren Konflikten führte. Unter anderem wurde ihm nahegelegt, die Bekanntmachung von BK-Informationen zu unterlassen. Beteiligt war Fritze auch an den Ordinationen von jungen Theologen, die die Bekennende Kirche vornahm.


Quelle / Titel


  • © 1+2: Archiv des Stadtkirchenverbandes Köln, Protokoll der Ev. Gemeinde Köln