Rupert Mayer – Schande oder Ehre fürs Volk?


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Dass Pater Rupert Mayer im Juni 1935 das Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen wurde, ist bemerkenswert: Es wurde ihm verliehen, obwohl er bis zum Zeitpunkt der Ehrung auf Veranstaltungen der Nazis vehement Protest erhoben hatte (1934 gegen die Verleumdung, Freimaurer, Juden und Jesuiten seien Staatsfeinde; 1935 gegen die Abschaffung der Bekenntnisschulen) und mittlerweile sein Verhalten auch beim bayerischen Innenministerium, dem Ministerpräsidenten und der Gestapo aktenkundig geworden war.


Interessanterweise bemühten sich im Zuge der Auseinandersetzungen Mayers mit dem nationalsozialistischen Regime sein Orden und – bei den Prozessen – seine Verteidiger, Mayers Patriotismus und Opferbereitschaft für das Vaterland in die Waagschale zu werfen, was u. a. diese Urkunde dokumentieren sollte. Umgekehrt wurde ihm von den Nazis vorgeworfen, seinen Kriegseinsatz und die im Ersten Weltkrieg erlittene Verwundung in frivoler Weise gegen die Staatsmacht einzusetzen und damit dem deutschen Volk Schande zu bereiten.


Quelle / Titel


  • © Archiv der Deutschen Provinz der Jesuiten, Akz. 298/2010, Nr. 124 d (4.3.3)

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