Kirchliches Einigungswerk – Ostern 1943


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Angesichts der zunehmenden Bedrängung der Kirche durch den NS-Staat und der Verschärfung der Kriegslage, die immer zahlreichere Opfer und Zerstörung auch kirchlicher Gebäude brachte, ergriff Landesbischof Wurm Ende 1941 die Initiative, um die zersplitterte evangelische Kirche zu einen. In einem antikirchlichen Staat konnten die Kirchen nur bestehen, wenn sie zusammenhielten.


Hierzu war einerseits eine Verständigung zwischen den verschiedenen Flügeln der Bekennenden Kirche, aber auch eine Einbindung der großen „Mitte“ notwendig, zu der Personen gehörten, die sich weder bei der Bekennenden Kirche noch bei den Deutschen Christen engagieren mochten.


Nach einem langen Beratungsprozess war schließlich ein Text ausgearbeitet worden, der von breiten Kreisen in der Kirche als Basis akzeptiert werden konnte. Ausgeschlossen waren die Deutschen Christen, aber auch ein Teil der Bekennenden Kirche vermochte den 13 Sätzen über Auftrag und Dienst der Kirche nicht zuzustimmen. Zu Ostern 1943 wurde dieses Arbeitsprogramm publik gemacht und mit einer Liste von 86 Erstunterzeichnern veröffentlicht.


Die Pfarrer und Gemeinden Deutschlands wurden aufgefordert, sich mit dem Text auseinanderzusetzen und in kirchlichen Arbeitskreisen zu besprechen. In dieser Funktion dienten die „13 Sätze“ der Sammlung der unterschiedlichen Gruppen, zugleich aber markierten sie gegenüber dem Staat den Anspruch der Kirche, sich eine eigenständige Organisationsform zu geben. Wurm gab den Impuls, dass sich die evangelische Kirche neu sammeln konnte und sich damit auch dem Totalitätsanspruch des Staates entzog.


Quelle / Titel


  • © Landeskirchliches Archiv Stuttgart, D1/147,1

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