Protest gegen die Behandlung der „Mischlinge“


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Die Situation der „Mischlinge“ thematisierte Wurm in einem Schreiben an den Chef der Reichskanzlei Hans Heinrich Lammers. Auch ihm gegenüber betonte Wurm, dass er nicht aus irgendwelchen philosemitischen Neigungen schrieb, sondern aus religiösem und ethischem Empfinden heraus.


Die neuerdings ergriffenen Maßnahmen gegen die Mischlinge kritisierte Wurm scharf: Es sei offenkundig, dass diesen Menschen dasselbe Schicksal drohe wie den Volljuden. Die Vernichtungspolitik gegen das Judentum sei ein schweres Unrecht und werde vom Volk auch so empfunden. Jeder christlich gesinnte Deutsche flehe darum, dass der Führung die Weisheit geschenkt werde, sich von irrtümlichen Voraussetzungen frei zu machen und dem Rechtsgedanken im staatlichen und völkischen Leben wieder zu der Geltung zu verhelfen, die er nach den besten Überlieferungen der deutschen Geistesgeschichte beanspruchen darf.


Da Wurm auf seine Eingabe an Hitler vom Juli 1943 keine Antwort erhalten hatte, erneuerte er gegenüber dem Chef der Reichskanzlei seinen Widerspruch und wies insbesondere auf die sich verschärfende Lage der „Mischlinge“ hin.


Quelle / Titel


  • © Landeskirchliches Archiv Stuttgart, D1/109

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