Eingabe für die „Mischehen“


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Da der Chef der Reichskanzlei Wurm Eingaben an die Reichsregierung verboten hatte, suchte Wurm den Kontakt mit den nationalsozialistischen Machthabern vor Ort.


Im Februar 1945 wandte er sich beispielsweise an den württembergischen Reichsstatthalter Wilhelm Murr und trug ihm die sich verschärfende Lage der in sogenannten Mischehen lebenden Christen jüdischer Herkunft vor. Den nichtarischen Ehegatten sei befohlen worden, sich mit Rucksack und Marschverpflegung für einen auswärtigen Arbeitseinsatz einzufinden. Die Anordnungen träfen zumeist ältere Menschen und stürzten diese in große Verzweiflung bis hin zu Selbsttötungsabsichten.


Wurm klagte, durch diese Anordnung werde neues Leid und Unrecht gestiftet, und bat Murr einzugreifen, er möge doch einen Schritt … tun. Das wäre eine gute Tat! Von konkreten Beispielen ausgehend war Wurm bestrebt, den württembergischen Reichsstatthalter zu einer Intervention zu veranlassen. Dem Brief ist freilich anzumerken, dass Wurm wenig Hoffnung hatte, er könne etwas bewirken.


Quelle / Titel


  • © Landeskirchliches Archiv Stuttgart, D1/111,2

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