Wir müssen unsere Schuld erkennen


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Landesbischof Wurm zog noch während des Krieges schonungslos Bilanz und erkannte die eigene Schuld und tiefe Verstrickung in die Geschehnisse.


In einem Schreiben an den deutschchristlichen Pfarrer Otto Lohss (1881–1961) benannte er im September 1941 nicht nur ganz offen die Verbrechen des Regimes – Ermordung der Juden und Geisteskranken, Vorgehen in den besetzten Gebieten (Geiselsystem), Gestapo und KZ-System, Beseitigung der unabhängigen Rechtsprechung –, er stellte auch unverblümt die Harmlosigkeit der Christen heraus, die dies alles lange nicht gemerkt hätten.


Man müsse nun den Mut haben, sich einzugestehen, dass man nicht scharf genug gesehen hat. Der Verweis auf die Kriegsgegner und deren Methoden helfe nicht weiter, entscheidend sei vielmehr die Frage, ob das, was bei uns geschieht und geschehen ist, recht ist vor Gott. Ausdrücklich nannte Wurm Hitler, Goebbels, Himmler, Bormann, Ley und Rosenberg – sie hätten Deutschland in diese Lage gebracht.


Quelle / Titel


  • © Landeskirchliches Archiv Stuttgart, D1/111,1

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