Helmuth James von Moltke und seine Ehefrau Freya


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Von Moltkes Ehefrau Freya geborene Deichmann aus Köln war eine Tochter aus liberal-protestantischem Großbürgertum. Von Moltke lernte sie 1929 im Sommerheim der österreichischen Reformpädagogin Eugenie Schwarzwald am Grundlsee im Salzkammergut kennen, wo sich Künstler, Philosophen und Politiker in einer freiheitlichen Atmosphäre zum Austausch trafen.


Bereits im Oktober 1931 heirateten sie in Köln und zogen, nach einer kurzen Zeit in Kreisau, nach Berlin, wo sie Jura studierte und er seine juristische Ausbildung abschloss. Freya von Moltke hatte wie ihr Mann zu diesem Zeitpunkt keine besonderen Beziehungen zur Kirche. In der gemeinsamen Ehe spielten religiöse Fragen zunächst kaum eine Rolle. Das veränderte sich mit dem Ausbruch des Krieges, den Moltke als Inbegriff des „Bösen“ verstand. Freya von Moltke teilte die Auffassung ihres Mannes voll und ganz und engagierte sich ebenfalls für den Widerstand. 1937 wurde der Sohn Helmuth Caspar, vier Jahre später Konrad geboren. Bedingt durch die vielen Trennungen – beispielsweise durch die Auslandsaufenthalte Moltkes – schrieb sich das Ehepaar Hunderte von Briefen, um Kontakt zu halten, sich über aktuelle Vorkommnisse zu informieren und ihre Gedanken und Empfindungen auszutauschen. Diese Übung wurde auch während der Haftzeit fortgesetzt.


So entstand – während der Tegeler Haftzeit durch die Vermittlung des befreundeten Pfarrers Harald Poelchau – ein imposantes zeithistorisches Dokument und Zeugnis gegenseitiger, unbedingter Zuwendung und warmherziger Liebe, das unter den Quellen zum deutschen Widerstand einmalig sein dürfte (Moltke, Land, 11).


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