Nachkriegszeit


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Marga Meusels Mut und Hilfsbereitschaft wurde bereits 1946 von dem Juristen und Politiker Walter Strauß gewürdigt: Fräulein Meusel [hat] durch ihre bedingungslose Einsatzbereitschaft und ihren auf ihre persönliche Sicherheit keine Rücksicht nehmenden Mut die Arbeit ihrer Bezirksstelle während des Krieges in Bahnen geleitet, die ungewöhnlich waren. ... Ihrer Hilfe ist es zu verdanken, wenn eine Reihe von Menschen vor dem Tode bewahrt geblieben sind (zitiert nach: Greschat, Gott, S. 84). Strauß, selbst Christ jüdischer Herkunft, hatte während der NS-Herrschaft ebenfalls Verfolgten geholfen. Er war Mitglied des Verwaltungsausschusses der „Bezirksstelle für Innere Mission“, wie das Amt seit 1940 hieß.


Meusel setzte nach Kriegsende ihre Arbeit in der Bezirksstelle bis 1953 fort. Über den kirchlichen Kurs nach Kriegsende zeigte sie sich tief enttäuscht. An Martin Niemöller schrieb sie am 18. August 1948: Gegen heute war es wirklich eine schöne Zeit, als wir ungehindert durch kirchliche Zentralen im dritten Reich unsere Arbeit tun konnten, trotz aller Bedrängnis und aller Angst. Physisch und psychisch erschöpft versuchte sie vergeblich, eine andere Arbeit zu finden. Am 16. Mai 1953 starb sie einsam in Berlin.


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