Friedensaktivist und Völkerverständiger


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Nach Ende des 1. Weltkriegs setzte Metzger seine Vortragstätigkeit für Frieden und Völkerversöhnung fort und strebte eine Zusammenarbeit aller katholischen Kriegsgegner in Europa an. Zu Weihnachten 1919 veröffentlichte Metzger mit 16 anderen Männern aus acht Ländern einen Aufruf zugunsten des „Weltfriedensbundes vom Weißen Kreuz“. Darin forderten sie gemäß den Worten Benedikts XV. die Überwindung bewaffneter Gewalt durch das Recht und die Verankerung dieser Idee in den Völkern (Völkerbund und katholische Internationale, 42–44).


In Deutschland hatte Metzger zusammen mit friedensengagierten Klerikern und dem Journalisten Josef Kral (1887–1965) im Februar 1919 einen Aufruf für einen „Friedensbund Deutscher Katholiken“ veröffentlicht. Danach sorgte er dafür, dass sich der Bund, der rigoros die allgemeine Wehrpflicht und die gewaltsame Lösung internationaler Streitfragen verwarf sowie eine internationale Konfliktschlichtung durch einen Völkerbund forderte, organisatorisch festigte.


Seit 1920 nahm Metzger an internationalen Tagungen teil, etwa den interkonfessionellen „Demokratischen Kongressen“, die der französische Katholik Marc Sangnier (1873–1950) veranstaltete. Im Dezember 1921 beriet dieses Forum eine europäische Friedensordnung. Metzgers Ansprache über „Demokratie, Friedensbewegung und Katholische Internationale“ war zugleich der erste Vortrag eines Deutschen seit Kriegsende in Paris.


Metzger wurde in das 15-köpfige „Comité de l’Internationale démocratique“ gewählt. In der der Zentrumspartei nahestehenden Presse stieß Metzgers Teilnahme hingegen auf massive Kritik. Weitere Reisen führten ihn unter anderem nach London, wo er auf einem Friedenstag die Schuld der Großmächte am Weltkrieg betonte und den Versailler Vertrag kritisierte, sowie auf Esperanto-Tagungen.


Kritisch stand Metzger nun dem von ihm anfangs favorisierten Völkerbund gegenüber. Die Genfer Organisation habe in der Abrüstungs- und Nationalitätenfrage oder in der sozialen Frage zu wenig Positives bewirkt. Statt ein Regierungsgremium zu sein, müsse der Völkerbund seinem Namen gerecht werden und eine andere Politik betreiben: weg von der Palliativpolitik hin zu einer wurzelhaften Behandlung des internationalen Uebels. Auch Christen seien noch zu wenig engagiert (Der Völkerbund, 14).


Seine Kritik an der Kapitalismusorientierung des Völkerbundes stützte Metzger auch auf kommunistische Stimmen. Distanz wahrte er dagegen zur Zentrumspartei. Deren Innen- und Außenpolitik diene nicht der Mehrheit der Bevölkerung.


Quelle / Titel


  • © Archiv des Christkönigs-Instituts, Meitingen

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