Elisabeth Schmitz quittiert den Schuldienst


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Nach den Ereignissen des 9. Novembers 1938 zog Elisabeth Schmitz für sich die Konsequenz, dem NS-Staat nicht länger zu dienen. Sie wollte nicht länger Beamtin einer Regierung sein, die Synagogen anstecken läßt. Seit der Pogromnacht ging sie nicht mehr in die Schule, zunächst unter Zuhilfenahme eines ärztlichen Attests.


Am 31. Dezember 1938 reichte die 45-Jährige ein Pensionierungsgesuch ein. Sie schrieb an die Berliner Schulbehörde: Es ist mir in steigendem Maße zweifelhaft geworden, ob ich den Unterricht bei meinen rein weltanschaulichen Fächern – Religion, Geschichte, Deutsch – so geben kann, wie ihn der nationalsozialistische Staat von mir erwartet und fordert. Und sie stellt fest: Da dieser dauernde Gewissenskonflikt untragbar geworden ist, sehe ich mich genötigt, den obigen Antrag zu stellen.


Dank ihr wohlgesonnener Beamter wurde ihrem Gesuch zum 1. April 1939 stattgegeben und ihr eine Pension zugesprochen.


Quelle / Titel


  • © Original: Dietgard Meyer. Abdruck: H. Erhart/I. Meseberg-Haubold/D. Meyer: Katharina Staritz 1903–1953. Dokumentation 1: 1903–1942. © Neukirchener Verlagsgesellschaft Neukirchen-Vluyn, 2002.