Bestseller: „... und führen, wohin Du nicht willst“, 1950

Nach viereinhalbjähriger Gefangenschaft kehrte Gollwitzer am 31. Dezember 1949 nach Deutschland zurück. Während eines Erholungsaufenthalts in München schrieb er in Tagebuchform einen Bericht über seine Kriegsgefangenschaft nieder, der 1950 unter dem Titel: „... und führen, wohin Du nicht willst“, erschien und im antikommunistischen Klima der jungen Bundesrepublik zu einem Bestseller wurde.

Vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen in den sowjetischen Arbeits- und Gefangenenlagern war Gollwitzer in seinem Buch zu einem kritischen Urteil über den Marxismus-Leninismus sowjetischer Prägung gekommen. Offen hatte er jedoch auch die deutschen Kriegsverbrechen angesprochen.