Fürbittgottesdienste


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Martin Niemöller holte Gollwitzer im Frühjahr 1937 als theologischen Mitarbeiter des Bruderrats der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union nach Berlin. Nach der Verhaftung Niemöllers vertrat Gollwitzer ihn ab 1. Juli 1937 an der Sankt-Annen-Kirche in Berlin-Dahlem und unterrichtete an der illegalen Hochschule der Bekennenden Kirche.


Am 4. Juli 1937, drei Tage nach Niemöllers Verhaftung, hielt Gollwitzer einen Abendgottesdienst und predigte über Phil 1,12ff. Fortan kam die Dahlemer Bekennende Gemeinde acht Jahre lang jeden Werktagabend zu diesen Fürbittgottesdiensten zusammen, die immer ein großes Publikum anzogen.


Bibeltexte vermittelten der Gemeinde Orientierung und Maßstäbe. Die Gemeinde verstand auch ohne explizite Nennung in den Predigten die Bezüge zu Fragen und Ereignissen des Tages. Die Predigten wurden häufig niedergeschrieben und zum Verteilen vervielfältigt. Dabei wurde gegenüber der mündlichen Form manche Andeutung weiter abgeschwächt.


Der Prediger Gollwitzer stärkte die Gemeinde darin, an den täglichen Fürbittgottesdiensten festzuhalten. Durch die täglichen Fürbittgottesdienste formte sich in Dahlem eine besondere Bekennende Gemeinde.


Quelle / Titel


  • © Evangelisches Zentralarchiv in Berlin, Best. 500 Nr. 15069

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