Sturm und Drang-Jahre


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Der 1908 geborene Helmut Gollwitzer stammte aus einem nationalkonservativen, lutherischen Pfarrhaus. Kindheit und Jugend verbrachte er in Pappenheim, Bad Steben, Lindau und Augsburg. Als Schüler schloss er sich der bündischen Jugendbewegung an und träumte dort von einer neuen Gesellschaft. In seinen Lindauer Jahren war er fasziniert von der aufkommenden Hitlerbewegung. Nach seinem Wechsel an das humanistische St.-Anna-Gymnasium in Augsburg begann sich sein Weltbild zu verändern.


In den Jahren 1928 bis 1932 studierte Gollwitzer evangelische Theologie und Philosophie in München, Erlangen, Jena und Bonn. Von seinen theologischen Lehrern Paul Althaus, Friedrich Gogarten und Karl Barth prägte ihn vor allem Letzterer, bei dem er Assistent wurde.


Anfang der 1930er Jahre wechselte Gollwitzer von romantisch-vorkapitalistischen zu marxistisch-antikapitalistischen Vorstellungen. Fasziniert vom Marxismus fragte er 1931 Karl Barth, der der Sozialdemokratischen Partei beigetreten war, wie er zu einem solchen, wie Rosa Luxemburg es ausgedrückt hatte, stinkenden Leichnam gehen könne.


Als Karl Barth 1935 aus Deutschland ausgewiesen wurde, musste auch sein Assistent Helmut Gollwitzer die Bonner Theologische Fakultät verlassen. 1937 promovierte er bei Barth mit einer Arbeit über „Coena Domini. Die altlutherische Abendmahlslehre in ihrer Auseinandersetzung mit dem Calvinismus, dargestellt an der lutherischen Frühorthodoxie“.


Quelle / Titel


  • © Evangelisches Zentralarchiv in Berlin, Bestand 500 Nr. 33972

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