Kirchliche Stellen setzen sich für Dedeke ein


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Während der Haftzeit Gerhard Dedekes vom 5. März 1941 bis zum 19. Mai 1941 wurden mehrere kirchliche Stellen zu seinen Gunsten tätig. Sein Kollege Joachim Steinbrück nahm mit der Dienststelle der Gestapo in Berlin (Geheimes Staatspolizeiamt) Kontakt auf und stattete dieser auch einen Besuch ab. Das Westfälische Konsistorium wurde ebenfalls bereits ab dem 12. März 1941 in der Angelegenheit tätig. Es verhandelte mit der Gestapo in Bielefeld.


Am 11. April 1941 wandte sich schließlich das Presbyterium von Dedekes Mindener Martini-Gemeinde an die Gestapo in Berlin. In diesem Schreiben wurde besonders die grundsätzliche staatsbejahende Loyalität Dedekes gegenüber dem nationalsozialistischen Staat hervorgehoben.


In den Unterlagen der Gemeinde findet sich auch eine Sammlung von Argumenten, die das Presbyterium oder der Bruderrat vor der Versendung seines Schreibens angefertigt hat. Diese unterstreichen Dedekes Loyalität gegenüber Volk und „Führer“ noch stärker, als es in der endgültigen Fassung des Briefes zum Ausdruck kommt. Der Brief zielte darauf ab, den Zustand Dedekes psychologisierend zu erklären. Die Gemeinde versuchte dadurch auch die Vakanz ihrer Pfarrstelle, die in Kriegszeiten besondere Probleme verursachte, schnell zu beenden.


Quelle / Titel


  • © Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.153.130

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