Hetze der Lokalpresse


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Am 13. Mai 1938 war in der Mindener Zeitung ein Artikel über Julius Brandt als Kindergottesdiensthelfer erschienen, der sich insbesondere gegen Pfarrer Dedeke richtete. Dedeke war über den Artikel besonders verärgert, weil die Mindener Zeitung im gleichen Zeitungsverlag erschien, in dem er das Mindener Sonntagsblatt publizieren ließ, und weil er die Mitarbeiter gut kannte.


In einem Telefongespräch vom 27. Mai 1938, das in den Verlagsakten protokolliert ist, erkundigte sich Dedeke – ergebnislos – nach der Quelle des Textes und kündigte eine Replik an. Der Mitarbeiter der Mindener Zeitung telefonierte daraufhin mit dem Gaupropagandaamt und erfuhr, dass die „Auflagenveröffentlichung“ von der Gestapo stammte. Dank dieser Verlagsakten ist somit überliefert, wie die Kampagnen gegen unliebsame Pastoren wie Dedeke gesteuert wurden.


Quelle / Titel


  • © Kommunalarchiv Minden, W 151

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