NS-Minister wirbt um Bodelschwingh


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1935 ernannte Hitler mit Hanns Kerrl einen eigenen Reichskirchenminister. Das bedeutete die faktische Entmachtung von Reichsbischof Müller, der sich auch in den Augen der Nationalsozialisten als unfähig erwiesen hatte. Der neue Minister sollte den störenden „Kirchenkampf“ beenden und in der Kirche für Ruhe und Ordnung sorgen. Zu diesem Zweck setzte er in der Reichskirche und in verschiedenen Landeskirchen Kirchenausschüsse als neue Kirchenregierungen ein, die aber besonders in Teilen der Bekennenden Kirche heftig umstritten waren.


Kerrl hoffte, Bodelschwingh für seine Politik gewinnen zu können. Da dieser in weiten kirchlichen Kreisen nach wie vor hohes Ansehen genoss, hätte ein solches Engagement die Befriedungsbemühungen des Ministers zweifellos gestärkt. Bodelschwingh war durchaus zu Verhandlungen mit Kerrl bereit, verweigerte sich aber konsequent dem hartnäckigen Werben des Ministers um aktive Mitarbeit. Unmissverständlich machte er Vertretern des Ministeriums gegenüber deutlich, er müsse Wert darauf legen, dass sein Name nicht als Fassade missbraucht werde für Dinge, die er nicht vertreten könne.


Quelle / Titel


  • © Hauptarchiv Bethel, 2/39-46

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