Ausbau des Terrorapparats


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Nach Beginn des Krieges baute die SS das System der Konzentrationslager systematisch aus. Die Zahl der Einweisungen in Konzentrationslager nahm ab 1939 stark zu. Mit dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) entstand Ende September 1939, also kurz nach Kriegsbeginn, auch eine Art „Weltanschauungsexekutive“, in der die SS-Überwachungseinrichtung „Sicherheitsdienst“ mit der staatlichen Polizei zu einer Institution verschmolzen wurde.


Durch diese Zusammenführung wurden auf der einen Seite staatliche Hoheitsaufgaben auf die paramilitärische Parteiformation SS übertragen, gleichzeitig entfernte sich die Polizei ein Stück weit aus dem Staatsapparat. Die Geheime Staatspolizei (kurz: Gestapo) verfolgte nicht nur konkrete regimefeindliche Handlungen oder deren Planung, sondern ging auch „präventiv“ gegen jede staatsfeindliche Gesinnung vor, die in ihren Augen später einmal zur Tat werden konnte.


Dabei begründete der Mythos von der Allgegenwart der Gestapo – der vom NS-Regime gezielt propagiert wurde und mehr dem totalitären Wunschtraum als der Realität entsprach – einen großen Teil ihrer Wirkungsmacht. Hitlers politische Polizei war stark auf Denunziationen aus der Bevölkerung angewiesen, sodass man auch von einer gesellschaftlichen Selbstpolizierung (Klaus-Michael Mallmann/ Gerhard Paul) sprechen kann. Das RSHA entwickelte sich unter der Leitung von Reinhard Heydrich zur zentralen Schaltstelle für die Überwachung, Terrorisierung und Ermordung von Millionen Menschen im In- und Ausland.


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