Joachim Beckmann


Joachim Beckmann wuchs in einem deutschnationalen, kaisertreuen und monarchistisch gesinnten Pfarrhaus auf, studierte seit 1920 Theologie und Philosophie in Marburg, Tübingen sowie in Münster und promovierte in beiden Fächern. Seit den frühen 1920er Jahren prägte ihn entscheidend Karl Barth, bei dem er nach seinem Examen in Göttingen studierte. Nachdem er Inspektor des reformierten Göttinger Studienhauses und Vikar gewesen war, wurde er 1926 Landespfarrer für Innere Mission und Wohlfahrtspflege in der Ev. Kirche von Nassau. Anfang 1927 heiratete er Hilde Hagemann, mit der er vier Kinder hatte. In den Jahren 1928 bis 1933 wirkte Beckmann in Soest bei der Westfälischen Frauenhilfe, in der Haushaltungs- und Wohlfahrtsschule in Bielefeld sowie in der Bibelschule Witten. 1932 war er zudem kommissarisch Provinzialmännerpfarrer, um ein Jahr später Pfarrer in der Düsseldorfer Luthergemeinde zu werden. Er zählte zu den Mitgründern der rheinischen Bekennenden Kirche und seit 1934 zum Bruderrat der Bekennenden Kirche. Nach der Bekenntnissynode in Dahlem wurde Beckmann im Mai 1935 aus Düsseldorf verbannt und ein zweimonatiges Aufenthaltsverbot für den Regierungsbezirk Düsseldorf ausgesprochen. Vier Jahre später erhielt Beckmann zudem Reichs-Redeverbot.


Nach Kriegsende trat Beckmann in die rheinische Kirchenleitung ein und wirkte als Dozent in Wuppertal und Bonn. Er war 1963 maßgeblich an der Herausgabe der neuen Agende und am Neubau der Evangelischen Kirche der Union beteiligt. Ende 1948 wurde er Stellvertreter des Präses sowie Theologischer Dirigent des Landeskirchenamtes, zehn Jahre später dann Präses. Dieses Amt versah er bis 1971. Nach seiner Pensionierung nahm Beckmann wieder die Lehrtätigkeit an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal auf und dozierte bis zu seinem 80. Geburtstag. Zweifelsohne gilt Beckmann als einer der profiliertesten Theologen der rheinischen Kirche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.


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