Georg Fritze


Der am 1. August 1874 in Magdeburg als Sohn der Eheleute Albrecht und Bertha Fritze geborene Georg fand 1885 nach dem Tod des Vaters Aufnahme im Alumnat einer Klosterschule. Um ihren vier Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, musste die Mutter zeitweise als Wäscherin arbeiten.


Georg Fritze studierte 1892 bis 1895 Theologie in Halle und Marburg. Nach seinen Theologischen Examina in Halle (1896) und Magdeburg (1898) leistete er Militärdienst (1889/90). Anschließend war er Hilfsprediger in der belgischen Missionskirche in Charleroi und nach seiner Ordination am 30. September 1900 von 1902 bis 1903 als Pfarrer in dieser belgischen Bergarbeiterstadt tätig. Danach kehrte er in die Kirchenprovinz Sachsen zurück, wurde 1903/04 Provinzialvikar in Artern bei Magdeburg und von 1904 bis 1916 Pfarrer in Nordhausen.


1905 heiratete er die aus Haarlem stammende Holländerin Katharina Havelaer.


Ohne die übliche Euphorie beteiligte sich Fritze am 1. Weltkrieg. Am 24. April 1916 trat er eine Stelle als Pfarrer in Köln an, wurde Mitglied der SPD, wirkte für die Religiösen Sozialisten und zog daher schon während der Weimarer Republik vielfältige Kritik auf sich. Nachdem die Deutschen Christen 1933 auch die Mehrheit im Presbyterium seiner Gemeinde übernommen hatten, mehrten sich die Schwierigkeiten, da Fritzes Opposition zum NS-Staat aufgrund seiner theologischen und politischen Haltung offenkundig war. Als Fritze 1938 dem Konsistorium gegenüber erklärte, er könne und wolle den Eid auf Hitler nicht ablegen, erklärten Presbyterium und Pfarrkonferenz, Fritze könne nicht weiter amtieren. Fritze wurde daraufhin zum 17. Oktober 1938 mit sofortiger Wirkung von seinen Amtspflichten entbunden, zum 1. August 1939 sollte er in den Ruhestand versetzt werden. Dies erlebte Fritze nicht mehr: Er verstarb am 3. Januar 1939.


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