Clemens August Graf von Galen


Clemens August Graf von Galen war von 1933 bis 1946 Bischof des Bistums Münster. Als Gegner der nationalsozialistischen Ideologie war er an den Vorbereitungen der päpstlichen Enzyklika Mit brennender Sorge vom März 1937 zur Lage der katholischen Kirche in Deutschland beteiligt.


Aus altem katholischen Adel stammend, wurde von Galen 1904 zum Priester des Bistums Münster geweiht. Von 1906 bis 1929 war er als Seelsorger in der Reichshauptstadt Berlin tätig. In Begegnung mit dem modernen Großstadtleben blieb von Galen seiner traditionellen, von Gehorsam geprägten Herkunft treu und kritisierte die Neuerungen der Weimarer Republik. Trotz seiner national-konservativen Haltung lehnte er jedoch den aufkommenden Nationalsozialismus als Irrlehre entschieden ab. 1929 bis 1933 wirkte von Galen wieder als Pfarrer in Münster, 1933 wurde er Bischof von Münster.


In der Folgezeit positionierte sich von Galen deutlich gegen die Rassenlehre sowie die kirchenfeindliche Politik der Nationalsozialisten. 1937 reiste er auf Einladung des Kardinalstaatssekretärs Eugenio Pacelli (1876–1958) nach Rom, um mit den Kardinälen Michael von Faulhaber (1869–1952), Adolf Bertram (1859–1945), Konrad Graf von Preysing (1880–1950) und Karl Josef Schulte (1871–1941) an der Entstehung der päpstlichen Enzyklika Mit brennender Sorge Pius’ XI. mitzuwirken, die unmissverständlich die Blut- und Rassenlehre des Regimes vor der Weltöffentlichkeit kenntlich machen sollte und als mutigste Stellungnahme des Vatikans gegen das nationalsozialistische Regime bekannt ist.


1941 hielt von Galen aufsehenerregende Predigten, die sich vor allem gegen die Klosterenteignungen und das "Euthanasie"-Programm der Nazis richteten. Daraufhin rechnete der Bischof fest mit seiner Verhaftung, was das Regime jedoch aus Angst vor innerdeutschen Unruhen unterließ. Im Deutschland sowie im Ausland war von Galen fortan als „Löwe von Münster“ bekannt. Am 18. Februar 1946 ernannte ihn Papst Pius XII. als Anerkennung für sein Engagement während des Nationalsozialismus zum Kardinal, 2005 wurde er durch Papst Benedikt XVI. selig gesprochen.


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